Kotproben - Wurmbefall

Bestandesuntersuchungen für alle Pferde eines Betriebes

Möchte man den ganzen Pferdebestand nach den Richtlinien der Vet.suisse Fakultäten parasitologisch untersuchen lassen, dann sind im ersten Jahr folgende Untersuchungen notwendig:

  • 4 Untersuchungen im ersten Jahr im Abstand von 8-10 Wochen
  • Wirksamkeitsprüfung der chemische Entwurmungsmittel falls solche eingesetzt werden müssen
  • Larvendifferenzierung der kleinen und grossen Strongyliden einmal pro Jahr
  • Parasitologische Beratung während des ganzen Jahres
  • Abschlussbericht nach dem ersten Jahr

Im zweiten Jahr werden die Untersuchungsintervalle aufgrund der Ergebnisse des ersten Jahres bei den meisten Pferden länger .

Strategie

Jedes gesunde Tier hat einen mehr oder weniger angeborenen Abwehrmechanismus gegen Parasiten. Die parasitäre Belastung eines Tieres nimmt nicht immer mehr und mehr zu, sondern erreicht ein Gleichgewicht zwischen Belastung und Abwehr. Liegt diese Gleichgewicht unterhalb der Grenze, bei der das Tier weder Symptome zeigt noch sonst irgendwie Schaden nimmt, so muss nicht chemisch eingegriffen werden. Bei vielen Tieren genügt  dieser angeborene Abwehrmechanismus gegen Parasiten um gesund zu bleiben. Mit der Kotuntersuchung kann festgestellt werden, in welchem Masse dieser Abwehrmechanismus spielt.

Ein einzelner parasitologischer Untersuch ist eine Momentaufnahme des Tieres und von seiner Aussage her beschränkt gültig. Um die Dynamik von Parasiten mit ihrem Wirtstier zu erkennen, sind mehrere Untersuchungen über einen längeren Zeitraum notwendig.

Deshalb empfehlen wir, Untersuchungen über den Zeitraum von mindestens einem Jahr durchzuführen.

Die parasitologische Untersuchung ersetzt nicht das Entwurmen - chemisch oder naturheilkundlich - aber er beschränkt dessen Anwendung auf das notwendige.


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Parasitologischer Befund 06.11.2017
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Parasitologischer Befund 26,11,15
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Tierhompara.ch


Milben beim Pferd erkennen und behandeln

Milben sind bei Pferden besonders in der nassen Jahreszeit ein häufiges Problem. Bei einem Milbenbefall ist es ratsam, die gesamte Pferdegruppe zu behandeln.

Milben beim Pferd sind insbesondere in den beiden Jahreszeiten Herbst und Winter ein häufiges Problem. Durch die erhöhte Luftfeuchtigkeit in den Ställen und das engere Miteinander der Pferde in den Boxen können sich die Parasiten leichter vermehren und ausbreiten. Dies ist auch bei der Behandlung zu beachten, da man aufgrund der erhöhten Ansteckungsgefahr am besten gleich alle Pferde gegen Milben behandeln sollte. Wie man einen Milbenbefall erkennen und behandeln kann, können Sie hier nachlesen.

Was sind Milben?

Milben sind Parasiten, die auf der Haut leben und sich dort von Hautprodukten wie zum Beispiel Hautschuppen ernähren. Sie lösen beim Pferd meist Entzündungen der Haut (Dermatitiden) in Verbindung mit starkem Juckreiz aus.

Je nach Milbenart wird ein Milbenbefall auch als Räude – beziehungsweise mit Hinweis auf die jeweilige befallene Körperregion als Fußräude oder Körperräude – bezeichnet. Gerade in den nasskalten Jahreszeiten können sich Parasiten wie Milben, Haarlige  und Läuse gut vermehren, da die Pferde dann mehr im warmen und meist feuchteren Stall stehen und die Parasiten so ideale Bedingungen vorfinden.

Eine Impfung gegen Milben gibt es bisher nicht, die Vorbeugung eines Befalls besteht in guter (Stall-)Hygiene und in einem starken Immunsystem des Pferdes. Dies sind daher auch die wichtigen Punkte bei der Behandlung.

Die wichtigsten Milbenarten in der Übersicht

Es gibt viele verschiedene Milbenarten, doch nicht alle sind bedeutsam für das Pferd.
Die drei bekanntesten Milbenarten sind Sarcoptes, Chorioptes und Psoroptes:

  1. Sarcoptes-Milben (Sarcoptes scabiei oder Grabmilben) verursachen die Sarcoptes-Räude und graben bis zu 1 cm lange Gänge in die Haut von ihren Wirten. Sie besiedeln Haus- und Wildtiere und verursachen starken Juckreiz und bei starkem Befall schwere Entzündungen der Haut. Beim Pferd spielen diese Milben jedoch keine Rolle. Der Mensch kann von ihnen für kurze Zeit besiedelt werden. Hier spricht man dann von einer Pseudoscabies.
  2. Chorioptes-Milben verursachen beim Pferd die Fußräude. Sie befallen also vor allem die Beine und verursachen hier eine Entzündung der Haut mit ebenfalls starkem Juckreiz. Die Haut wird dann durch das Kratzen noch weiter geschädigt. Fußräude ist die häufigste Form des Milbenbefalls beim Pferd, dennoch sind Milbenbefälle insgesamt nicht sehr häufig. Für den Menschen haben diese Milben keine Bedeutung.
  3. Psoroptes-Milben sind in der Lage, beim Pferd die Körperräude und die Ohrräude auszulösen. Beides ist jedoch sehr selten. Diese Milben verursachen wie die anderen beiden Arten auch eine Immunreaktion, aus der die Hautveränderungen und der Juckreiz resultieren. Psoroptes-Milben lösen bei ihren Wirten jedoch nachfolgend eine kurzzeitige Immunität gegen diese Milbenart aus. Das bedeutet, dass sich die Tiere nicht sofort wieder infizieren. Für den Menschen ist diese Milbenart zwar ansteckend, doch kommt dies nur sehr selten vor.

Milben beim Pferd erkennen: Juckreiz als Symptom

Für Milben beim Pferd sprechen einige Symptome, die sich jedoch je nach Milbenart an unterschiedlichen Körperstellen zeigen.

Die häufigste Form von Milbenbefall bei Pferden ist die Fußräude, also ein Befall mit Chorioptes-Milben, der eine Erkrankung der Haut an den Beinen auslöst. Bei Kühen verursachen Chorioptes-Milben wiederum die Schwanzräude.

Mit ihren sogenannten Mundwerkzeugen beißen Chorioptes-Milben die Pferde und verursachen damit starke Hautreaktionen beim Pferd. Die Symptome eines Milbenbefalls sind bei Pferden daher meist folgende Beschwerden:

  • starker Juckreiz
  • oberflächliche Entzündung der Haut
  • Hautverdickung
  • Schuppen- und Krustenbildung
  • Haarausfall
  • Rötungen der Haut

Wo sitzen Milben am Pferd?

Wie der Name Fußräude schon gut beschreibt, sind die Chorioptes-Milben beim Pferd in der Regel am Bein und auch meist im unteren Bereich des Pferdebeins, also am Behang des Pferdes, zu finden. Es gibt auch andere Milbenarten, wie Psoroptes oder Trombicula autumnalis (Herbstgrasmilbe), diese kommen bei Pferden jedoch deutlich seltener vor.

Kratzt sich das Pferd jedoch an anderen Stellen und zeigt auch ähnliche Hautveränderungen, sind diese im Herbst und Winter meist durch andere Erreger wie Haarlinge, Läuse oder in der Folge auch durch Bakterien verursacht.

Im Sommer ist bei Juckreiz immer das Sommerekzem zu berücksichtigen. Dies wird durch eine allergische Reaktion des Pferdes auf Mückenstiche verursacht. Die Pferde zeigen dann meist starken Juckreiz mit nachfolgenden Hautreaktionen an Kopf, Mähne und Schweif.

Ansteckung – Mensch und Pferd?

Ein Milbenbefall ist grundsätzlich für Tiere der gleichen Art ansteckend. Ist also ein Pferd an Milben erkrankt, können sich andere Pferde im Stall schnell anstecken. Hierbei muss man allerdings beachten, dass ein Pferd, um eine Räudeform zu entwickeln, immungeschwächt sein muss, damit die Milben sich überhaupt an die Haut klemmen und stark vermehren können.

Einige Milbenarten sind auch auf Menschen übertragbar. Eine Übertragung vom Pferd auf den Menschen ist vor allem bei Psoroptes-Milben möglich. Dies ist jedoch äußerst selten. Auf den Menschen übertragene Milben stammen meist eher vom Hund oder von anderen Haustieren. Daher muss im Umgang mit Tieren immer auf gute Hygiene geachtet werden.

Die Milbenart, die das Pferd befallen hat, sollte durch den behandelnden Tierarzt genau bestimmt werden, um das zoonotische Potenzial (also die mögliche Übertragbarkeit auf Menschen) gut einschätzen zu können. Dieses schwankt von Art zu Art stark.

Übertragung von Milben

Milben können direkt oder indirekt übertragen werden. Das bedeutet, sie können von Pferd zu Pferd gelangen, wenn diese Körperkontakt haben, aber auch über Gegenstände wie Putzzeug oder Pferdedecken übertragen werden. Über Menschen und deren Kleidung sind Milben ebenfalls übertragbar.

Nachweis von Milben

Milben weist man bei Pferden über ein sogenanntes Hautgeschabsel nach. Je nachdem welche Milbenart man vermutet, muss bei der Entnahme dieser Probe unterschiedlich tief geschabt werden (also beispielsweise bis es deutlich blutet), da sich einige Milben tief in die Haut eingraben.

Anschließend werden diese Hautgeschabsel mit Flüssigkeiten wie Kalilauge behandelt, um die Milben abzutöten, wodurch man sie nachfolgend unter dem Mikroskop erkennen kann. So wird nicht nur die Diagnose gestellt, sondern auch die genaue Art bestimmt.

Was tun zur Milbenbekämpfung bei Pferden?

Das Wichtigste bei der Behandlung eines Milbenbefalls bei Pferden ist die Hygiene.
Das befallene Bein oder die Beine sollten zunächst mit Wasser gereinigt und anschließend getrocknet werden. Langer Behang, wie ihn einige Pferderassen, wie zum Beispiel Friesen, haben, sollte gekürzt werden, um der Haut des Pferdes mehr Trockenheit und Belüftung zu ermöglichen.

Bei der Behandlung einer Räude – oder eines Befalls durch andere Parasiten oder Erreger – sollte immer darauf geachtet werden, dass nicht nur das Pferd an sich mit einem Mittel gegen Milben oder andere Parasiten behandelt wird, sondern auch dessen Umgebung gereinigt beziehungsweise behandelt wird, da es sonst schnell zu erneuten Infektionen kommt.

Das bedeutet, dass auch alle Pferde, die nahen Kontakt zu dem befallenen Pferd haben, behandelt werden sowie dass alles andere, was mit dem erkrankten Pferd in Berührung gekommen ist, mit entsprechenden Mitteln (Akarizide) gereinigt wird. Ergänzend können hierbei gut Hausmittel gegen Milben eingesetzt werden. Das Einlegen des Putzzeugs in Essig hat sich beispielsweise sehr bewährt.

Allerdings ist bei einem Milbenbefall das starke Unwohlsein der Pferde zu beachten. Daher sollten möglichst schnell Medikamente eingesetzt werden, deren Wirksamkeit für die jeweilige Milbenart nachgewiesen ist.

Mittel gegen Milben beim Pferd

Am häufigsten werden bei Pferden gegen Milben Waschbehandlungen mit Shampoos durchgeführt. Hierbei muss jedoch beachtet werden, dass manche Präparate, die auf die Haut aufgebracht werden, die Farbe des Fells aufhellen. Zu den Präparaten für die Haut zählen Butox® (zum Übergießen) und Sebacil® (Shampoo).

Die Milben können jedoch auch "von innen" bekämpft werden. Hierzu kann man über das Maul des Pferdes Pasten eingeben – hier ist eine Auswahl an verschiedenen Wurmkuren, unter anderem Ivomec®, erhältlich.

Aber auch über eine Spritze kann man Medikamente gegen Milben verabreichen (zum Beispiel Dectomax®). Bei der Spritze gegen Milben muss man jedoch beachten, dass eine Injektion immer ein stärkeres Risiko birgt als eine Waschbehandlung oder eine orale Eingabe. Zu diesen Risiken zählen zum Beispiel ein Eintrag von Keimen in tieferes Gewebe, Reaktionen auf das Medikament oder das Treffen von Strukturen, die nicht getroffen werden sollten (zum Beispiel Nerven).

Zudem muss man wissen, das jedes Pferd nach offizieller Klassifizierung zunächst einmal als ein lebensmittellieferndes Tier zählt und daher keines der Medikamente für Pferde zugelassen ist. Ihr Tierarzt wird Ihnen bei der Auswahl eines geeigneten Mittels gegen Milben gerne weiterhelfen.

Unterstützende Behandlung: Hausmittel und Homöopathie

Gegen Milben beim Pferd können zudem einige Hausmittel helfen. Kokosöl oder Teebaumöl können beim Behandeln des Pferdes unterstützend eingesetzt werden, um die lästigen Parasiten loszuwerden. Die Öle können auf die Haut aufgetragen werden. Kokosöl kann auch über das Futter gegeben werden.

Ist das Pferd nur von wenigen Milben befallen, kann in Absprache mit dem Tierarzt auch eine alleinige Behandlung mit Hausmitteln versucht werden. Dabei muss man jedoch äußerst konsequent vorgehen und genau beobachten, ob die Wirkung ausreichend ist – gegebenenfalls müssen weitere Maßnahmen ergriffen werden.

Auch Mittel der Homöopathie sind für die unterstützende Behandlung eines Milbenbefalls beim Pferd eine Option. Bezüglich der Auswahl und Dosierung der homöopathischen Mittel kann Sie ein entsprechend ausgebildeter Tierarzt beraten.

Vorbeugung

Eine gute Vorbeugung gegen Milben beim Pferd ist durch Hygiene und ein gutes Immunsystem mit ausgewogener Fütterung möglich.

Generell gilt: Ein Pferd, das nicht gestresst ist und in einer sauberen und trockenen Haltungsform lebt, wird auch in der Regel nicht von Milben befallen.
Aber auch wenn ein Pferd mal von Milben befallen ist, lassen sich diese mit konsequenter Hygiene gut behandeln.

Derzeit kann man noch nicht gegen Milben impfen. Daher sind die wichtigsten Maßnahmen gegen Milben derzeit eine Behandlung mit Medikamenten (bei vorliegendem Milbenbefall) und eine Prophylaxe durch Hygiene im Umgang mit dem Pferd und im Pferdestall.

Auch beim Pferdefutter ist Hygiene zur Vorbeugung von Milben entscheidend, da dieses Futtermilben enthalten kann. Diese befallen das Pferd zwar meist nicht, können aber eine Allergie auslösen sowie das Futter leicht verderben. Zudem kann schlechte Qualität des Futters das Immunsystem des Pferdes schwächen.

 


Haarlinge beim Pferd

Haarlinge können bei Pferden Symptome wie Juckreiz und haarlose Stellen verursachen. Zu erkennen sind häufig die Eier der Parasiten im Fell des Pferdes.



Zu den häufigsten Pferdekrankheiten gehört der Befall mit Parasiten. Besonders sogenannte Ektoparasiten, die "auf dem Pferd", also in Haut und Haaren leben, sind für den Besitzer leicht zu erkennen. Zu diesen Ektoparasiten gehören auch Haarlinge, die im Gegensatz zu Stechmücken beißen und kein Blut saugen.

Ihre Eier (Nissen) kleben Haarlinge meist an die Haare im Hals- und Rückenbereich des Pferdes. Diese Eier sind von denen der Dasselfliege für Pferdebesitzer oft nur schwer zu unterscheiden. Ausgewachsene Haarlinge werden häufig mit Läusen, Milben oder Flöhen verwechselt. Hier erfahren Sie, woran Sie Haarlinge beim Pferd erkennen wie Sie die Parasiten bekämpfen können. 

Haarlinge: Ursachen und Folgen

Ursache für einen massiven Befall mit Haarlingen ist ein geschwächtes Immunsystem, das unter anderem durch Vorerkrankungen, schlechte Pflege und Haltungsbedingungen gefördert wird. 

Der Befall mit wenigen Haarlingen verläuft bei gesunden Pferden oft symptomlos. Haben sich die Haarlinge aber (aufgrund eines schwachen Immunsystems) stark vermehrt, kommt es zu Symptomen wie Juckreiz, Unruhe und Haarausfall. Durch Scheuern entstehen oft Hautläsionen, die Eintrittspforten für Bakterien und Viren darstellen und lokale Entzündungen hervorrufen können. 

Woher die Haarlinge ursprünglich stammen, lässt sich oft schwer feststellen. Die Parasiten können zum Beispiel über Heu und Stroh in den Stall eingetragen werden oder die Pferde infizieren sich beim Weidegang.

Ansteckend für Pferde, aber nicht auf Menschen übertragbar

Pferdehaarlinge, auch Werneckiella equi genannt, sind streng wirtsspezifisch, das heißt sie befallen keine andere Spezies, außer Pferden. Somit ist eine Übertragung auf den Menschen nicht zu erwarten.

Innerhalb einer Pferdegruppe sind die Parasiten jedoch ansteckend und können sich langsam ausbreiten. Selbst wenn befallene Pferde nur eine geringe oder keine Symptomatik zeigen, empfiehlt sich daher trotzdem eine Behandlung, um zu verhindern, dass immunschwache Tiere ebenfalls erkranken. Das bedeutet, dass ein gesundes Pferd Haarlinge haben kann, keine Beschwerden damit hat, aber für immunschwache Pferde ansteckend ist.

Eine Übertragung der Parasiten kann durch direkten Kontakt der Pferde untereinander oder auch indirekt über Umwege (Pferdedecke, Putzzeug) erfolgen. Es ist ratsam, alle Pferde, die mit dem erkrankten Tier direkt oder indirekt Kontakt haben, auf Haarlinge zu untersuchen und gegebenenfalls zu behandeln.

Wie erkenne ich Haarlinge beim Pferd?

Der Befall mit Haarlingen tritt meist in der zweiten Hälfte des Winters auf: Adulte (erwachsene) Parasiten kleben ihre Nissen an die kurzen Haare im Hals- und Rückenbereich eines Pferdes. Betroffen sind meistens Pferde mit dichtem Fell und Ponys. 

Scheitelt man die Haare, ist der adulte Haarling als platter, hellbrauner, ein bis vier Millimeter langer und flügelloser Parasit mit Beißwerkzeugen zu erkennen.

Unterscheidung von anderen Parasiten

Verwechslungsgefahr der Nissen des Haarlings besteht mit denen der Dasselfliege. Diese klebt ihre Eier jedoch bevorzugt zusätzlich zum Widerristbereich an die Haare der Vorderbeine, wo diese dann vom Pferd abgeleckt und heruntergeschluckt werden.

Der adulte Haarling ist abzugrenzen von Läusen, Milben und Flöhen, allesamt ebenfalls flügellose Ektoparasiten. Diese Unterscheidung kann im Zweifel nur unter dem Mikroskop durchgeführt werden. Das sind die wichtigsten Unterschiede:

  • Läuse sind stechende Parasiten und haben einen deutlich schmaleren Kopf als der Haarling. Die Symptome sowie die Therapie bei Befall sind jedoch ähnlich. 
  • Flöhe saugen Blut und sind mit auffällig langen Beinchen ausgestattet. 
  • Milben siedeln sich je nach Art in speziellen Körperregionen an und verursachen insbesondere borkige Hautveränderungen. Juckreiz und Unruhe tritt in den meisten Fällen bei allen Ektoparasiten auf.

Von welchem Parasit das Pferd befallen ist, findet der Tierarzt mittels eines sogenannten Abklatschpräparates oder Hautgeschabsels heraus, sofern mit bloßem Auge keine Differenzierung möglich ist. Dazu wird mit einem Klebestreifen ein "Abklatsch" am gescheitelten Haar genommen oder die oberste Hautschicht abgeschabt. 

Was tun gegen Haarlinge beim Pferd?

Lautet die Diagnose Haarlingsbefall, entspricht die Therapie einer Behandlung gegen Läuse. Es gibt keine spezifischen, zugelassenen Pferdemedikamente gegen Läuse, der Tierarzt muss ein Präparat einer anderen Tierart umwidmen. 

Erfolgreich bekämpfen lassen sich die Parasiten mit Pour-on-Präparaten mit dem Wirkstoff Permethrin (zum Beispiel Wellcare®) oder Waschlösungen, die Phoxim enthalten (zum Beispiel Sebacil®). Diese Mittel gegen Parasitenbefall werden auf der Haut angewendet. Durch Waschen der betroffenen Stellen mit der Lösung oder Auftragen des Produktes auf die gescheitelte Haut, rückt man den Plagegeistern zu Leibe.

Nicht alle Mittel sind geeignet

Landläufig wird häufig versucht, den Befall mit Hausmitteln wie Apfelessig oder Shampoo zu behandeln. Diese Methoden sind wenig erfolgversprechend, da weder in Essig noch in Shampoos ein Wirkstoff, der die Parasiten pharmakologisch abtötet, enthalten ist. 

Butox®, das den Wirkstoff Deltamethrin enthält, ist ein Mittel zur Bekämpfung von Haarlingen bei Rind und Schaf, eine Anwendung beim Pferd ist nicht empfohlen. Präparate für Kleintiere wie Frontline® verfügen ebenfalls nicht über den geeigneten Wirkstoff. 


Mauke beim Pferd erkennen und behandeln

Mauke ist eine ernstzunehmende Erkrankung der Pferdebeine, die vor allem bei Pferden mit langem Fesselbehang auftritt. Häufig ist Feuchtigkeit die Ursache.



Mauke war Pferdebesitzern schon zu Zeiten der ersten Brauereien unter der Bezeichnung "Straubfuß" bekannt. Damals wie heute sind die Auslöser der bakteriellen Hautentzündung bei Pferden oft weitreichend und meist nicht auf den ersten Blick erkennbar. Deshalb ist es umso wichtiger, ein aufmerksames Auge für die Risikofaktoren von Mauke zu entwickeln und seinen Blick für die Symptome dieser Hauterkrankung zu schärfen. Denn wird Mauke am Pferd nicht frühzeitig erkannt und behandelt, kann es im weiteren Verlauf der Pferdekrankheit zur Lamheit Zerstörung der obersten Hautschichten und Wucherungen des Gewebes kommen.

Was ist Mauke?

Unter Mauke versteht man – vereinfacht gesagt – eine Hauterkrankung bei Pferden, die im Bereich der Fesselbeuge und besonders an unpigmentierten, also weißen, Gliedmaßen auftritt. Sie wird auch als Fesselekzem bezeichnet und äußert sich bevorzugt an den Hinterbeinen des Pferdes.

Mauke steigt vor allem bei Pferden mit langem Kötenbehang (Fesselbehang) nicht selten bis zum Mittelfuß beziehungsweise Tarsalgelenk (Sprunggelenk) und Karpalgelenk auf. Aufgrund des fast vollständig fehlenden Kötenbehangs sind nur selten Warmblüter, Vollblüter oder Traber von Mauke betroffen, sondern vor allem Kaltblüter, Tinker und Friesen mit ausgeprägtem Fesselbehang.

Die Symptome einer Mauke können je nach Pferd unterschiedlich stark oder schwach ausgeprägt sein, gehen aber meist mit starkem Juckreiz einher. Ein deutliches Zeichen für solches Jucken ist zum Beispiel unruhiges Verhalten des Pferdes und wiederholtes Stampfen auf den Boden.

Symptome von Mauke beim Pferd 

Mauke kann verschiedene Ursachen haben – und auch die Symptome und der Verlauf der Krankheit können unterschiedlich sein. Im Anfangsstadium einer Mauke zeigt sich in der Fesselbeuge des Pferdes eine Rötung der Haut, die durch Reize wie Nässe, Harn, Feuchtigkeit oder Reibung weiter gefördert wird. Langer Fesselbehang ist hier von Nachteil, denn er lässt nur wenig Luft an die Haut und begünstigt somit Entzündungen.

Infolge der übermäßigen Reizung der Haut entstehen in den obersten Hautschichten kleine Risse, welche die natürliche Schutzfunktion der Haut beeinträchtigen. Bakterien können sich leichter ansiedeln und vermehren.

Besitzt das Pferd ein starkes Immunsystem, kann es die Bakterien und andere Erreger erfolgreich bekämpfen und deren Ansiedlung verhindern. In diesem Fall bleibt es bei einer reinen Entzündung der Haut, die durch weitere Reizung zu Pusteln oder Blasen und letztendlich starken Verkrustungen an den betroffenen Hautstellen führen kann.  

Bei vielen Pferden bleibt es bei dieser Form der Mauke, die man auch als "trockene Mauke" bezeichnet. In diesem Stadium gehen die meisten Pferde mehr oder weniger lahm. Spätestens ab diesem Zeitpunkt ist es ratsam, den Tierarzt für eine genauere Abklärung aufzusuchen.

Folgen von unbehandelter Mauke für das Pferd

Bleibt der Störfaktor für die Reizung der Haut, also zum Beispiel übermäßige Feuchtigkeit oder Reibung an der Fesselbeuge, weiter bestehen, kann sich aus der akuten, leicht behandelbaren Mauke bei dem betroffenen Pferd eine chronische Form entwickeln.

Ist zusätzlich zu der Reizung der Haut das Immunsystem des Pferdes geschwächt, können sich Bakterien in den Rissen der geschädigten Haut erfolgreich ansiedeln und vermehren. Der Körper des Pferdes reagiert auf dieses Eindringen der Bakterien mit einer lokalen Entzündungsreaktion, um die Erreger zu beseitigen. Infolgedessen beginnt die entzündete Hautstelle zu nässen und bildet einen schmierigen Belag. In diesem Stadium spricht man von der "nassen Mauke". 

In der Folge kann es zu einer Verdickung der Lederhaut und warzenartigen, übelriechenden Hautschwielen und Wucherungen kommen. Man spricht dann von der sogenannten "Warzenmauke", die vor allem bei Kaltblutpferden auftritt.

Brandmauke durch Infektion mit Fäulnisbakterien

Bleibt die betroffene Stelle unbehandelt, breiten sich die Risse und Schädigungen auch auf die unteren Hautschichten aus und bieten somit noch mehr Angriffsfläche für andere Bakterien, Viren oder Pilze.

Siedeln sich Fäulnisbakterien an, kommt es zu einer umfangreichen Zerstörung des Gewebes und dem Absterben der Haut – der sogenannten "Brandmauke". Diese ist die schwerste Form der Mauke und stellt eine ernstzunehmende Erkrankung dar, die eine hochgradige Lahmheit des Pferdes hervorruft und nur schwer kurierbar ist.

Ursachen von Mauke beim Pferd erkennen

Die Ursachen für Mauke sind sehr breit gefächert und reichen von falscher Ausrüstung, über eine unpassende Fütterung des Pferdes sowie schlechte Stallhygiene bis hin zu Parasiten auf der Haut.

Zu den größten Gefahrenfaktoren zählt übermäßige Feuchtigkeit, welche die Aufweichung der Fesselbeugehaut bewirkt und diese dadurch anfälliger für die Entstehung von Mauke macht. Aus diesem Grund tritt die Krankheit hauptsächlich in den Herbst-, Winter- und Frühjahrsmonaten auf, wenn der Boden durch die Witterung feucht und durchnässt ist. Daher ist für Pferde im Sommer die Wahrscheinlichkeit geringer, an Mauke zu erkranken.

Doch auch im Stall kann das Pferd Feuchtigkeit ausgesetzt sein: Deshalb ist richtige Stallhygiene mit regelmäßigem Ausmisten von großer Bedeutung, um den Feuchtigkeitsdruck auf die Beine gering zu halten.

Weitere Faktoren, die Mauke begünstigen, sind zu häufiges Abspritzen des Pferdes nach dem Bewegen (auch im Sommer) oder langes Stehen auf nassen, versumpften Weiden oder Koppeln.

Reibung und Futter als Ursache für Mauke

Neben hoher Feuchtigkeit stellt auch permanente Reibung ein großes Risiko in Bezug auf die Entstehung von Mauke dar, weil dadurch eine ständige Reizung und Irritation der Haut verursacht wird. Diese stammt meist von falscher oder schlechtsitzender Ausrüstung für das Pferd, wie zum Beispiel reibenden Springglocken, Gamaschen oder Bandagen.

Man geht auch davon aus, dass Mauke durch eine Futterunverträglichkeit oder eine unausgeglichene Versorgung des Pferdes mit Mineralstoffen und Spurenelementen begünstigt werden kann. Daher sollten Sie beim Kauf von Ausrüstung und Pferdefutter genau darauf achten, dass diese für Ihr Pferd geeignet sind.

Parasiten und ihr Gefahrenpotenzial

Hinter vielen Mauke-Fällen stecken auch Parasiten, welche die Haut eines Pferdes befallen und starken Juckreiz auslösen. Hauptverantwortlich hierfür ist die sogenannte Chorioptesmilbe (Chorioptes equi), die eine andere typische Form der Mauke beim Pferd, die Chorioptes-Räude oder "Fußräude", hervorruft. Die kleinen Parasiten sitzen bevorzugt auf der Haut im Bereich der Fesselbeuge eines Pferdes und ernähren sich von Hautschuppen, entzündlichem Hautsekret und Lymphflüssigkeit.

Die durch die Chorioptesmilbe hervorgerufenen Verlaufsformen von Mauke sind von starkem Juckreiz und infolgedessen von Reiben, Nagen, Beißen, Stampfen und Schlagen des Pferdes begleitet.

Besteht Verdacht auf einen Befall mit diesen Parasiten, kann der Tierarzt die Milben unter dem Mikroskop nachweisen und mit entsprechenden Medikamenten behandeln. Die Mittel können entweder als Paste ins Maul gegeben, als lokale Salbe aufgetragen oder als Ganzkörper-Waschung angewandt werden.

Da die Milben von Pferd zu Pferd übertragen werden können, ist die Fußräude ansteckendund sollte bei der Behandlung deswegen alle Pferde im Stall miteinschließen. Prinzipiell gilt: Wird die Fußräude früh diagnostiziert, ist die Prognose für das betroffene Pferd in der Regel sehr gut.

Was tun? Erste Hilfe bei Mauke

Zeigt ein Pferd Symptome von Mauke, sollte man zunächst ruhig bleiben und sich je nach Schweregrad folgende Tipps zur Behandlung zu Herzen nehmen:

  • Liegen Hautkrusten, -bläschen oder -verletzungen im Bereich der Fesselbeugen vor, kann man die entsprechenden Stellen mit einer hautschonenden Seifenlösung reinigen, desinfizieren und danach sorgsam mit einem weichen Handtuch abtrocknen. Für die Reinigung kann man normale, pH-neutrale Hautseife oder auch spezielle Pferdeseifen für Mauke oder Ekzeme benutzen. 
  • Bei starken Hautveränderungen und dichtem Fesselbehang ist es ratsam, die ganze Fesselbeuge oder auch noch Teile der Fesselgelenksgegend zu scherenoder den Behang vorsichtig mit der Schere abzuschneiden. So lassen sich die Hautstellen besser reinigen und weiter behandeln. Beim Entfernen der Haare sollte man darauf achten, das Pferd nicht zu verletzen.
  • Nach dem Reinigen und Abtrocknen der betroffenen Hautstellen kann man eine milde Heilsalbe auftragen. Es gibt eine Vielzahl an Salben, die sich dafür sehr gut eignen: spezielle Maukesalben, Bepanthen® (Heilsalbe für den Menschen), Jodsalben (zum Beispiel Betisodona® oder Vetsept®) und Zinksalben oder -pasten. Sie alle besitzen unterschiedliche desinfizierende und antiseptische Wirkstoffe, die die natürliche Heilung unterstützen.
  • Im Idealfall bringt man noch einen Verband an, um die Wunde vor äußeren Einflüssen zu schützen. Allerdings muss dieser unbedingt zweimal am Tag erneuert werden und sollte so angebracht werden, dass er nicht an der Wunde reibt.

Behandlung von Mauke durch den Tierarzt

Bei stark ausgeprägten Mauke-Fällen (mit eventuellem Chorioptesmilbenbefall) oder wenn das Pferd schwer lahmt, sollte man besser einen Tierarzt zurate ziehen. Dieser kann durch die Untersuchung des Pferdes genauere Aussagen über den Schweregrad der Mauke und die weitere Vorgehensweise bei der Behandlung geben.

Eventuell kann auch eine bakteriologische Untersuchung oder ein sogenanntes Hautgeschabsel von der betroffenen Hautstelle notwendig sein, um die jeweiligen Bakterien oder Milben nachzuweisen. Dementsprechend werden dann spezielle Medikamente (zum Beispiel Antibiotika) oder Salben verordnet.

Mauke mit Hausmitteln behandeln

Viele Pferdebesitzer greifen für die Behandlung ihrer Pferde gerne zu Hausmitteln – auch die Mauke lässt sich so bekämpfen: zum Beispiel mit Propolis, dem Kittharz der Bienen.

Propolis ist ein natürliches Produkt, das von Bienen hergestellt wird, um den Bienenstock zu schützen. Denn dieser ist aufgrund seiner Feuchtigkeit und Wärme ein willkommenes Areal für Pilze, Bakterien und Viren. Aufgrund ihrer vielen guten Eigenschaften und Wirkstoffe eignet sich Propolis sehr gut für die äußerliche Anwendung bei Mauke.

Honig wird die gleiche Wirkung wie Propolis nachgesagt und deswegen schon seit vielen Jahrhunderten wirkungsvoll gegen Mauke verwendet.

Ein weiteres Hausmittel gegen Mauke sind Umschläge mit Sauerkraut. Diese sollen, drei bis vier Tage lang um das betroffene Pferdebein in der Fesselbeuge angelegt und jeweils über Nacht einwirken gelassen, wahre Wunder vollbringen. Die im Sauerkraut enthaltenen Mineralien und insbesondere die Milchsäure haben einen günstigen Einfluss auf das Bakterienmilieu und sorgen dafür, dass die unerwünschten Bakterien in der Wunde reduziert werden.

Doch prinzipiell gilt: Bevor man Mauke mit Hausmitteln behandelt und eventuell weitere Schäden verursacht, sollte man Rücksprache mit dem Tierarzt halten. Denn nicht jedes Hausmittel ist für jede Form oder die unterschiedlichen Schweregrade der Mauke geeignet.

Was Homöopathie bewirken kann

Vor allem in der Anfangsphase oder auch zur Therapie von hartnäckiger Mauke kann der Griff zur Homöopathie eine gute Wahl sein. Jedoch muss man bei der Auswahl der homöopathischen Mittel darauf achten, um welche Form der Krankheit es sich handelt.

Denn für das akute Krankheitsbild bedarf es anderer homöopathischer Potenzen als für die chronische Mauke. Es muss auch vorher mithilfe des Tierarztes abgeklärt werden, ob Milben involviert sind, weil dann ein zusätzliches Präparat oder Shampoo zur äußerlichen Anwendung nötig ist.

Prinzipiell eignen sich zur homöopathischen Behandlung von Mauke bei Pferden die Mittel Graphites, Sulfur und Thuja in Globuli-Form. Die Globuli können, in Wasser aufgelöst, dem Pferd direkt ins Maul oder in einen Apfel gedrückt verabreicht werden. Neben der homöopathischen Behandlung ist die Reinigung und Versorgung der Wunden besonders wichtig.

Vorbeugung ist die beste Medizin

Das Immunsystem des Pferdes spielt eine entscheidende Rolle für den Krankheitsverlauf der Mauke. Ist es intakt und gut ausgeprägt, fällt es Bakterien oder anderen Krankheitserregern schwerer, sich in der Wunde anzusiedeln und Schaden anzurichten.

Dahingegen kann ein Pferd mit geschwächten Abwehrkräften ein gefundenes Fressen für Krankheitserreger darstellen. Das Immunsystem kann zum Beispiel durch eine bedarfsgerechte und ausgewogene Ernährung des Pferdes unterstützt und somit das Risiko für Mauke deutlich reduziert werden.